„Was für einen Zweck hat es, dass man ein Bild macht, dass genau wie die Natur sein soll, und alle wissen: Gerade die Natur kann ein Bild nicht sein, und soll und darf es auch nicht sein. Wer ist bloß auf den Einfall gekommen, dass die Natur nur was zum Sehen ist. Wer die Natur wirklich kennt, kann sie eher hören als sehen, fühlen als riechen, ja, weiß Gott, und vor allem ist man sie doch. Ganz gewiss ist die Natur vor uns, und hinter uns; sie ist über und unter einem, ja, und in einem drin; aber hauptsächlich ist sie doch in der Zeit, verändert sich ständig und gleitet ständig, ist mit jedem Augenblick anders, aber nie in einem viereckigen Rahmen.“ (Halldór Laxness, Atomstation, 1948)
Die Ausstellung von Martin Schwenk ist die dritte Folge einer Reihe, die sich unter verschiedenen Aspekten mit dem Verhältnis von Natur und Kunst auseinandersetzt. Dabei wird in der Kunst Natur einerseits als Basis und Gegensatz zur Kultur, anderseits als ästhetische Einheit der Wahrnehmung und Vorstellung begriffen.
„Nach meiner Auffassung schafft Skulptur die Möglichkeit einer Betrachtung und Empfindung, wie sie auch in der Natur entstehen könnte. Allerdings nicht durch Imitation von Natur, sondern, indem sie die Mechanismen von natürlichem Wachstum und kulturell geprägter Naturbetrachtung zusammenbringt. So entsteht etwas, was auf unsere Vorstellung von Natur anspielt.In der Ausstellung für den Neuen Kunstverein Wuppertal wird es unter anderem um die formalen Qualitäten von PU-Schaum gehen, der ungewöhnliche Parallelen zu natürlichem Wachstum aufweist.“ (Martin Schwenk)
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
KÜNSTLERGESPRÄCH MIT MARTIN SCHWENK
19. Juli, 19 uhr