Die Arbeitsweise von Lothar Götz reicht von Wandbildern und raumfüllenden Installationen zu Malereien und Zeichnungen. Dabei verbindet die unterschiedlichen Praktiken eine Auseinandersetzung mit Architektur, einem abstrakten Formenvokabular und einer intensiven Farbgebung. Ausgangspunkt seiner Werke sind Räume und deren Funktion, die möglichen Bewohner oder die Geschichte, die er mit zahlreichen unterschiedlichen Vorstellungen und Phantasien füllt. So erscheinen die Zeichnungen von Lothar Götz als Entwürfe einer fantastischen Architektur von Häusern, Villen oder auch Gärten, die durch die Imagination zu farbenreichen und lebendigen Geschichten und Erlebnissen erwachen.
Ausgangspunkt der Ausstellung “Retreat” im Neuen Kunstverein Wuppertal ist eine Serie von Zeichnungen mit demselben Titel, in denen er imaginäre Rückzugsorte für Personen und persönliche Objekte entwarf. Diese bilden die Grundlage für eine extra für den Kunstverein geschaffene Installation und eine umfangreiche Wandarbeit. Hier schafft Lothar Götz durch einen Einbau eine veränderte räumliche Situation und mit dem Wandbild eine völlig neue Atmosphäre. Während die geometrischen Formen und Farben einerseits auf den Ideen der ausgestellten Zeichnungsserie „Retreat“ beruhen, spiegeln sie andererseits die Beschaffenheit des Raumes und füllen ihn mit eigenen Vorstellungen, die den Ort zu einer Utopie der Phantasie machen. So wird der Ausstellungsraum zu einem „Rückzugsraum“, zu einem Ort der Erinnerungen und Vorstellungen, der Wünsche und Begierden, in dem sich der utopische Anspruch mit einem aktuellen, individuellen Lebensgefühl verbindet.
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