„Die Hand vor Augen“… die Erfahrung, die einem dazu sofort in den Sinn kommt, ist orientierungslos im Dunkeln zu tappen und selbst das Naheliegenste, nämlich die eigene Hand, die man sich zur Selbstvergewisserung vors Gesicht hält, nicht zu erkennen. Es ist diese Art von scheinbar einfachen Sinnbildern, Gesten und Erfahrungen, die Wolf von Waldow als Rohmaterial nutzt, um sie zu komplexen Bilderfindungen zu verdichten. Zunächst vermitteln seine monochrom schwarzen Laserschnitte aus Stahl den überzeugenden Eindruck von Klarheit und Motivreduktion. Erst auf den zweiten Blick erkennt man ihre semantische Überdeterminierung. Die einzelnen Teile der Arbeit „Masterplan“, die gerade für die Ausstellung im Neuen Kunstverein entsteht, erinnern zwar an Verkehrszeichen, bieten aber keine konkreten Handlungsoptionen an. Es sind eher Einkehrzeichen, die zum Erkunden und Selberdenken einladen – und dazu, gemeinsam ein paar Schritte im Dunkeln zu tappen. (Christian Weller)
Die Hand vor Augen
Wolf von Waldow
11 Januar – 16 Februar 2019Eröffnung: Freitag 11 Januar 2019, 19:00 Uhr