In dem Werk von Katrin Roeber bilden zum einen oft historische Gattungen einen Subtext in ihrer Malerei und ihren Installationen, zum anderen ist ihr Oeuvre geprägt von einem Prinzip der Collage, bei dem die Verbindung disparater Elemente über die faktische Realität des Motivs hinausweist und unterschiedliche Referenzebenen miteinander in Bezug gesetzt werden. Ihre Bilder und Installationen sind Ergebnis eines dialektischen Prozesses aus eigener Wahrnehmung und kunsthistorisch geprägten Vorstellungen. Sie sind damit Ergebnisse einer Auseinandersetzung mit ästhetischen Ideen. Sie visualisieren den künstlerischen Prozess und die Erfahrungen von Katrin Roeber, die die Betrachter*innen sehend nachempfinden und auf dessen Grundlage sie eigene, neue Vorstellungen entwickeln können.
Katrin Roeber, Absolventin der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und der Kunstakademie Düsseldorf, präsentiert in ihrer Ausstellung für den Neuen Kunstverein Wuppertal auch zwei neue Serien, „Stein und Wolff“ und „Gesteins“. In diesen setzt sie sich einerseits mit Gebirgs- bzw. Steinformationen und Farbskizzen des Schweizer Malers Caspar Wolff (1735-1783), andererseits mit der Landschaft des Neandertals auseinander, die für die Düsseldorfer Malerschule des 19. Jahrhunderts die Wiege der Landschaftsmalerei war. Spannend war für sie, „dass die Formationen nur noch als Steinbrüche oder ‚übriggebliebene‘ Schauwände existieren. Mich interessierte dabei, trotzdem einen monumentalen und archaischen Eindruck zu erzielen, als würden wir nicht auf Felsen, sondern in das Maul oder Auge eines Urzeittiers blicken.“ (Katrin Roeber)
Veranstaltung zur Ausstellung
Samstag, 28.09.2019, 16 Uhr
Katrin Roeber und Hannah Eggerath: Präsentation und Lesung
Katrin Roeber präsentiert ihr Kinderbuch „Flavius und die Blutwurstfalle“ und „Im Gesteins“, ein Vortrag von Hanna Eggerath zur Geschichte des Neandertals und seiner Darstellung in der Malerei