Gedanklicher und formaler Ausgangspunkt der Arbeiten von Rebekka Brunke ist die Collage, die sich in der Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte. Bildelemente unterschiedlicher Herkunft werden miteinander verbunden, aus Elementen, die nicht zusammen gehören, entsteht ein neues Ganzes.
Solche kleinformatigen, geklebten Collagen dienen ihr als „Vor-Bilder“, die sie mit Kohle auf mittlere und große Papierformate überträgt. In der zeichnerischen Bearbeitung gleichen sich die – teils farbigen – Bildfragmente an und verbinden sich im Schwarz-Weiß der Darstellung.
In Rebekka Brunkes Arbeiten aus der Reihe HEADS („Köpfe“) vereinen sich Fragmente von Gesichtern zu etwas Neuem: Eindeutiges Abbild und Identität verschwinden, Leerstellen, die wie ausgeschnitten wirken, offenbaren die zeichnerische Darstellung als Konstruktion.
Personen unterschiedlichen Alters mischen sich, physische Unterschiede treffen aufeinander, es entstehen merkwürdige Gesichts-Chiffren mit dem Ziel, die Grenzen der Abbildung sichtbar zu machen; gestalterisch ein Kontrast zu den perfekt bearbeiteten, „optimierten“ Bildern der uns umgebenden digitalen Räume.
Rebekka Brunke, geboren 1970 in Neustadt/Holstein, Studium an der HBK Braunschweig und der Glasgow School of Art (GB), lebt und arbeitet in Mannheim.