Wanting to be human too, I sought for evidence that I was

Gruppenausstellung

30 Juni – 30 Juli 2023
Eröffnung: Donnerstag 29 Juni 2023, 18:00 Uhr

Mit Anna Timtchenko, Ben.Jasmin Schiele, Ida Schiele, Janosch Raudner und Jako Plaß.

Sich in die Archive der Geschichte einzuschreiben, um nicht spurlos zu verschwinden. Die eigene Realität festzuhalten, als Versuch der Selbstversicherung und Zeugnis der eigenen Existenz. Wahlfamilien bilden, um füreinander zu sorgen, miteinander zu trauern, zu erinnern und zu feiern. All das sind wehrhafte Techniken queeren (Über-) Lebens, gegen alle Versuche, dieses einzuschränken, zu stigmatisieren und auszulöschen. Es handelt sich um eine widerständige Praxis, in der privaten, wie auch in der öffentlichen Sphäre. Kein Phänomen der letzten Jahrzehnte, sondern ein Erbe queeren Lebens aus den vergangenen Jahrhunderten, das oft im Verborgenen existierte und aus den Archiven ferngehalten wurde.

In den künstlerischen Positionen von Anna Timtchenko, Ben.Jasmin Schiele, Ida Schiele, Janosch Raudner und Jako Plaß zeigt sich exemplarisch, wie vielfältig diese Praxis auch ästhetisch verhandelt werden kann. Sparten- und medienübergreifend entsteht ein gemeinsamer Raum, ein offener Diskurs, der bestehende, vor allem institutionelle und medizinische Narrative hinterfragt, Männlichkeit.en neu verhandelt, Leerstellen in den Archiven aufzeigt, queere Symbolik in der (Kunst-) Geschichte verortet und Visionen für queeres Leben im Jetzt und in der Zukunft imaginiert. Es ist eine Auseinandersetzung mit Körpern im Übergang und ein Bekenntnis für Zartheit, Fürsorge, Lust und den politischen Kampf um Anerkennung und Rechte, die nach wie vor durch konservative und rechtspopulistische Kräfte bedroht werden.

Die Ausstellung wird durch ein Rahmenprogramm aus Lesungen, lecture performances, Filmscreenings und Workshops begleitet, die dazu einladen sich an einem diskursiven Forschungsprozess zu beteiligen und gemeinsam queere Utopien zu entwickeln.

Das Projekt wird möglich gemacht durch die freundliche Unterstützung der Fakultät 8 der Bergischen Universität Wuppertal, dem queeren Zentrum Wuppertal Inside:Out und den Neuen Kunstverein Wuppertal.